Marcus H. Rosenmüller hat mit Wer früher stirbt ist länger tot einen der tollsten Heimatfilme ever gemacht hat verschlägt es mit seinem neuen Film schon wieder ins Bayern der 80er Jahre. Allerdings bringt er eine ganze Horde 68er mit, die aus Berlin kommen und ein kleines Anwesen geerbt haben.
Die Kommune ist hoch-religiös und – ich würde mal aus heutiger Sicht sagen – in einer sekten-artigen Vereinigung mit einem indischen Guru. Aber das tolle an diesem Film ist die Erzählperspektive, denn Rosenmüller erzählt so wunderschön aus der Perspektive der Kinder, die sich gerne auch an die bayrische Dorfgemeinschaft anpassen würden, und denen spirituelle Erleuchtung eben nicht genug ist.
Noch dazu ist da der Familienkonflikt. Die Mutter von Lili und Fabian ist so sehr mit sich und ihrer Erleuchtung beschäftigt, dass sie die Wunden ihrer Tochter gar nicht mitbekommt. Dabei verurteilt der Film nicht und will auch niemandem etwas böses. Das macht ihn zu einem guten Film.
Meine Wertung: