Das ist definitiv einer der Filme, die mich nie interessiert haben. Aber ich hab ihn im ARD-Sommerkino aufgenommen und da hab ich jetzt also auch geguckt und ich muss sagen, das der Film besser war als ich dachte. Die ersten 45 Minuten war der Film brilliant und dicht erzählt. Eine Kriegsheimkehrer-Familiengeschichte verbunden mit dem Großereignis des Weltmeistertitels für die Bundesrepublik Deutschland 1954. Erstaunlich auch, dass mich die Deutschtümelei eigentlich recht wenig gestört hat und sie auch nur dezent zur Geltung kam.
Es sind eher formale Gründe, die den bis dahin guten Film in der zweiten Halbzeit zu Boden ringen. Die handelnden Personen agieren zunehmend unmotiviert, Es gibt nicht nachzuvollziehende Handlungswendungen. Die Vielfalt der gesetzten Themen und Motive kann nicht angemessen fortgeführt werden – und die Overdubs/Synchronisation der Dialekt sprechenden Fußballer sind eher mittelmäßig gut. Ein Ärgernis.
Gut jedoch, ganz klar, die Authentizität mit der der Zeitgeist und die Zeit dargestellt wird. Das fand ich doch erfrischend detailreich. Das reicht natürlich nicht für einen sehr guten Film, aber wenn man die erste Stunde zugeschaut hat, dann kann man auch die zweite noch mitanschauen. Gefühlt geht das Spiel jedoch 2:3 (2:1) aus.
Meine Wertung: