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Verblendung

Am Wochenende mal wieder im Kino gewesen. Das Remake des schwedischen Erfolgsromans/-films Verblendung, mit Daniel Craig und Mara Rooney. Neu verfilmt mit dem Regisseur David Fincher (!), der ja einige Klassiker des Thriller-Kinos gemacht hat (Sieben, Fight Club, The Social Network).

Bei so einer Literaturverfilmung und den Liebhabern der alten Verfilmungen ist es natürlich schwer ein neutrales Urteil zu formulieren. Aber aus meiner Sicht ist Verblendung ein ganz großartiger Film geworden. Man sagte mir, er sei sehr, sehr nah an der Originalverfilmung, nur die Menschen seien hübscher. Im Internet gibt es übrigens grandiose Diskussionen über das Product Placement von Apple. Hacker würden, so heißt es da, niemals einen Mac benutzen. Im Film wimmelt es aber nur so von iMacs.

Die Story tendiert ein wenig dazu zu viele Topoi in den Plot zu packen, aber sei’s drum. Es ist gutes Kino, wobei für meinen Geschmack an der einen oder anderen Stelle schon fast zu hart, was die Gewaltszenen angeht. Also kein Familienfilm.

Für mich ein Rätsel bleibt auch der Vorspann. Wüsste ich es nicht besser, hätte ich gesagt, der gehört eigentlich zu einem ganz anderen Film … ???

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆ 

Alles, was wir geben mussten

Keira Knightley, Carey Mulligan, Andrew Garfield – allesamt tolle Schauspieler. Selbst in den Nebenrollen noch vorzüglich besetzt (z.B: mit Sally Hawkins). Eine herausragende Story von der Romanvorlage (Kazuo Ishguro) leicht in die Vergangenheit gesetzte Science Fiction. Einfach ein toller Film.

Die Prüderie und Strenge der 60er vermischt sich hier mit dem beklemmenden Gefühl, die eine GEsellschaft der zwei Klassen erzeugt. Hier existieren Menschen, die nur Ersatzteillager sind. Sie wachsen heran, gehen in abgeschiedene Schulen und lernen zu gehorchen, aber sie verlieben sich auch, und doch sollen sie keine Seele haben. Ein grausames System, dass jedoch weder von Protagonisten noch von der filmischen Ästhetik jemals direkt angegangen wird. Stattdessen konzentriert sich die Erzählung auf das Drama im Kleinen, was aus diesen Menschen, den lebenden Ersatzteillagern wird. Eine großes Literaturverfilmung!

Meine Wertung: ★★★★★★★★★☆ 

Jane Eyre

Jane Eyre ist vermutlich der Prototyp eines Frauenfilms genauso wie es der Prototyp einer Literaturverfilmung. Ich habe mich trotzdem dafür interessiert, weil ich die dicken Romane der Brontë-Geschwister natürlich nie lesen würde, es mich aber dennoch interessiert, zu welchen Plots man mitte des vorletzten Jahrhunderts schon in der Lage war.

Natürlich ist die Handlung um die Gouvernante Jane Eyre viel zu komplex, um das hier kurz darzulegen. Mia Wasikowska (Alice im Wunderland, The Kids are All Right) spielt die Jane Eyre großartig und auch Michael Fassbender spielt super. Es ist natürlich eine nicht komplett standesgemäße Liebesgeschichte mit der Charlotte Brontë vor 160 Jahren die sozialen Missverhältnisse des verarmten oder verstoßenen Bürgertums anprangerte. Das ist natürlich nicht frei von Romantik, jenseits der Klassenagitation, die ja damals aufkam. Dafür sind doch auch einige Elemente der Gothic Novel dabei.

Insgesamt einer der Frauen- und Literaturfilme, die man sich trotz einiger Längen guten Gewissens anschauen kann.

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆ 

Ein gutes Jahr

Ein schnulziger Liebesfilm mit 08/15-Story, dazu noch mit Russell Crowe, den ich nun gar nicht mag, und eine Literaturverfilmung: nicht gerade beste Voraussetzungen dafür, dass ich diesen Film mag. Und mögen ist auch zuviel gesagt, aber irgendwie finde ich ihn nicht konmplett schlecht.

Als ein selbstverliebter Londoner Finanzmensch von seinem verstorbenen Onkel ein Chateau in Südfrankreich erbt, in dem er selbst als Kind seine Sommerferien verbrachte, will er es zunächst verkaufen. Doch als er das mittlerweile leicht heruntergekommene Anwesen besichtigt (und seinen Rückflug verpasst), seinen Job verliert und viele nette Menschen kennenlernt, bleibt er einfach dort an diesem Ort seiner Kindheit. Auch wegen einer Frau…

Ja ja, wie gesagt, Schnulzenalarm!

Meine Wertung: ★★★★★★☆☆☆☆ 

Resturlaub

Hui, die letzte Tommy Jaud VErfilmung klingt noch in meinen Augen, oder so ähnlich. Oliver Pocher spielte die Hauptrolle in Vollidiot damals so schlecht, dass Tommy Jaud wohl Angst haben musste, jemals wieder ein Film- oder Fernsehrecht an einem seiner Bücher verkaufen zu können. Lediglich die Witz auf kosten des Mobilfunk-Vertriebs mit den Magenta-Punkten fand ich witzig. Vorahnung?

Jedenfalls gibt es nun eine zweite Verfilmung von Tommy Jaud. Glück für ihn, aber auch für uns Kinogänger? Schauen wir mal in den Trailer rein, den ich gar nicht so blöd finde.

Das Geheimnis von Green Lake

Mal wieder ein Jugendfilm. Disney hat da ja in den letzten Jahren nicht immer das glücklichste Händchen gehabt. Die haben schon viel Mist produziert und für Hannah Monatana würde ich persönlich ja gerne Blut fließen sehen. Aber gut …

Holes ist ein wahnsinnig guter Film – komplex und einfach zugleich. Ein Western, ein Jugendknast, ein etwas trotteliger Unschuldiger als Leitfigur und ein dunkler Fluch der auf seiner Familie lastet. Noch dazu: Rassenthematik in den USA des vorletzten Jahrhunderts – mal könnte fast glauben, das ist alles zuviel für so einen kleinen Film. Aber es passt.

Das liegt natürlich auch an der Buchvorlage, die ebenfalls toll ist und die ich gerade im Original lese. 😉

Meine Wertung: ★★★★★★★★★☆ 

Neue Vahr Süd

Nach Herr Lehmann schrieb der Autor und Musiker Sven Regener das zweite Buch über Frank Lehmann und sein Laissez-faire. Allerdings war Herr Lehmann der dritte Teil einer Trilogie und Neue Vahr Süd sollte der erste Teil sein. Und die Neue Vahr befindet sich nicht in Berlin sondern eben in dem beschaulichen Bremen, wo sich der 18-jährige Frank mit ganz anderen Problemen konfrontiert sieht als der 30-jährige in Berlin.

Nun ist der erste Teil von Detlev Buck großartig verfilmt worden mit ein wirklich tollen Christian Ulmen. Und der zweite Teil kommt am Mittwoch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zur besten Sendezeit als Fernsehfilm daher. Ich bin mal sehr gespannt, wie das unwirklich Hin-und-Her des Buches von der Kaserne (Frank hat vergessen zu verweigern) und den K-Gruppen der frühen 80er Jahre, umgesetzt werden konnte. Außer Miriam Stein, die ja zuletzt in Goethe! zu sehen war, ist mir vom Cast niemand sehr geläufig. Ein Interview mit der Regiesseurin Hermine Huntgeburth gibt es in der taz.

Der Hobbit

Während in Neuseeland Demonstrationen fordern, dass der Hobbit in Neuseeland bleiben muss, dort wo auch der Herr der Ringe gedreht wurde, hat Peter Jackson nun doch letztendlich zugesagt, den Film Der kleine Hobbit bzw. besser The Hobbit als Regisseur selbst zu verantworten. Zuvor ist der geniale Guillermo del Toro (Hellboy, Pan’s Labyrinth) abgesprungen.

Der Film soll in zwei Teilen gedreht werden und 2012 bzw. 2013 in die Kinos kommen. Das ist noch alles sehr weit hin, ich weiß. Aber es gibt schon eine ganze Menge Gerüchte über den Cast – inkl. Andy Serkis als Gollum – und alles. Ich freu mich schon.