Tom Hooper hat 2009 mit The Damned United einen tollen Fußball-Film gemacht, der an Britishness und „Dr.Who“-Glam-Faktor nicht zu überbieten ist. Sein neuer Film The King’s Speech galt als übergroßer Oscar-Favorit, die 15 Millionen Dollar-Produktion gewann dann aber doch „nur“ 4 Oscars, aber immerhin die Hauptkategorien (Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller, Bestes Drehbuch).
Colin Firth spielt den königlichen Stotterer zugegeben ziemlich gut. Aber so insgesamt bin ich etwas enttäuscht davon, wie der Film so unakzentuiert vor sich her plättschert. Nur kurz wird darauf verwiesen, dass mit Hitler ein Gegenspieler gerade mit seiner Rhetorik halb Europa beeindruckt. Die Beziehung zu seinem älteren Bruder Edward dem VIII, der lieber mit der bürgerlichen Lebedame Wallis Simpson durchbrennt, als sein Land zu repräsentieren, ist nur unscharf herausgearbeitet. Der Vater ist zwar fürsorglich und gemein, mehr aber auch nicht und bald tot. Und so bleibt nur der Konflikt mit der eigenen Sprachlosigkeit. Schön und gut, aber dafür sind dann 2 Stunden Film etwas lang, und die filmische Umsetzung doch sehr konventionell.
Für mich waren The Social Network und Black Swan deutlich bessere Filme des vergangenen Oscar-Jahrgangs. Und ganz wichtig: Die historische Wahrheit seiht komplett anders aus, deshalb bitte ergänzend zum Film, diesen Beitrag lesen.
Meine Wertung: