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Offroad

Regisseur Elmar Fischer kenne ich noch von seinem aller ersten Film Fremder Freund, in dem er eindrucksvoll versucht nachzuvollziehen, wie das so gewesen wäre, wenn man mit einem der Attentäter des 11.09. damals an der Uni Hamburg-Harburg befreundet gewesen wäre. Mit ihm auf Partys gegangen und die gleichen Frauen geliebt hätte. Wirklich eine absolute Top-Empfehlung.

Nun, hat er also auch seinen ersten Kino-Erfolg. Und da der Film mit Nora Tschirner ist, war das ja irgendwie erwartbar, dass er sein Publik (respektive mich) findet. Die spießige Meike Pelzer (Nora Tschriner), Junior Chefin des Familienbetriebs für Rasenmäherfangsäcke, will mal etwas verrücktes machen und ersteigert einen großen Geländewagen bei einer Auktion vom Zoll. Dass da 50 Kilo Kokain drin lagern erfährt sie erst, als ihr einige Kleinganoven auf der Spur sind. Gottseidank findet sie in Salim (Elyas M’Barek) einen Vertrauten mit Potential auf mehr, mit dem sie nach Berlin reist und dort den Stoff verscherbeln will. Eine Mammut aufgabe für eine Frau in Blümchen-Bluse.

Das ist keine ganz große Kinokunst, aber meist witzig und unterhaltsam. Und von mir gibt es dafür gute 7 Sternchen.

Meine Wertung: ★★★★★★★☆☆☆ 

Winter’s Bone

Winter’s Bone wollte ich eigentlich gar nicht gucken. Ich dachte er sei brutal (auch mit seiner psychischen Brutalität) und von einer sehr negativen Düsterkeit. Zumindest letzteres stimmt eindeutig. Die 17-jährige große Schwester ist auf der Suche nach ihrem Vater, der Drogen herstellt und auf Kaution frei ist. Erscheint er nicht zum Gerichtstermin, verliert die Familie (apathische Mutter und drei Kinder) ihre Bruchbude samt Waldgrundstück im kalten Mittleren Nordwesten der USA.

Ich hoffe nicht, dass dieses Setting tatsächlich existiert. Die Wälder, in denen Jennifer Lawrence ihre Nachbar- und Verwandtschaft abklappert, die allesamt gefühlskalt reagieren, sind kalt und grau. Die Männer regieren ihre Familien mit brutaler Gewalt. Eigentlich will die junge Protagonistin raus aus dieser Welt – doch ihr Verantwortungsgefühl ihrer Mutter und der beiden jüngeren Geschwister bindet sie an diese grausame Welt in den Wäldern.

Immerhin gibt es sowas wie ein Happy End – zumindest in einem „Clint Eastwood“-Sinne.

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆ 

Skins (Serie)

Ein geballte Ladung jugendlicher Lower-Class-Britishness, das verkraftet nicht jeder und schon gar nicht die Upper Class Party, die Tony, Michelle, Sid und ihre Freunde kurzerhand sprengen. Und obwohl die Figuren allesamt überzeichnet sind wirkt die krasse Jugend in der UK-Serie Skins immer doch autenthisch. Die Sprache ist grandios und die Figuren trotz ihrer Symbolkraft glaubwürdig.

So glaubwürdig, dass Dev Patael nach den ersten zwei Staffeln Skins die Traum(haupt)rolle in dem Oscar-Gewinner-Film Slumdog Millionaire bekommen hat. Ich hab mir die ersten vier Staffeln für supergünstige 22€ von den Kanalinseln bestellt. Die ersten paar Folgen sind geguckt, und ich glaube ich werde noch viel Spaß an der Serie haben, die sich natürlich nur sinnvoll auf Englisch gucken lässt.

Bei der IMDB hat Skins übrigens eine 8+ Wertung.

Meine Wertung: ★★★★★★★★★☆