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Blind Side – Die große Chance

Die Blind Side ist die Stelle, die ein Quarterback beim Football nicht einsehen kann. Von dort wird er dann von der gegnerischen Defense attackiert. Fat Mike ist ein schwarzer Junge, der in Tennessee mit viel Glück auf eine Privatschule gehen darf, obwohl er keine wirkliche Familie mehr hat.

Als die weiße und sehr reiche Leigh Anne Tuohy (Sandra Bullock) dies erfährt, nimmt sie ihn in ihre Familie auf. Anfangs redet Mike nicht viel, und seine schulischen Leistungen sind unterirdisch, doch weil er dank seiner Statur ein so großartiger Verteidiger ist, der die Blind Side abdecken kann wie kein anderer, steht ihm eine große Karriere im Profi-Football bevor – doch das ist ihm selbst wohl am wenigsten bewusst.

Die Blind Side ist natürlich darüber hinaus auch die Seite der amerikanischen Gesellschaft, vor der die weiße Oberschicht so gerne ihre Augen schließt. Leigh Anne versucht den Ort kennenzulernen, an dem Mike großgeworden ist. Das ist natürlich prima Gutmenschenkino irgendwie von der übelsten Sorte. Selbst der Junkie-Haushalt, in dem Mike echte Mutter lebt wirkt irgendwie reinlich und Leigh Anne,kann sich auch quasi ohne Probleme zu bekommen im übelsten örtlichen Ghetto bewegen. Klar, wer die Nase so gepudert hat, braucht nur Selbstbewusstsein und alle Kleinkriminellen kuschen.

Aber der Film ist gut gemacht, ich will ihm auch eine gute Absicht zu gute halten. Ob es jetzt so erstrebenswert ist Footballstar zu werden, und ob es nicht doch sinnvoller wäre die gesellschaftlichen Probleme als Ganzes beheben zu wollen, anstatt einem Einzelnen zu helfen, lasse ich auch mal Beiseite. Wenn man diese Befindlichkeiten also weglässt, ist der Film handwerklich perfekt gemacht und ganz ansehnlich. Ich vergebe mal gerade noch so 7 Sternchen.

Meine Wertung: ★★★★★★★☆☆☆ 

Der Mann, der kopierte

An wie viele brasilianische Filme kann ich mich erinnern, die ich gesehen habe? Also jetzt aus Die Stadt Gottes. Da bleibt nicht mehr viel übrig. Der Mann der kopierte handelt von einem jungen Mann in Porto Alegre, der nur als Bedienung eines Kopiergerätes eine Anstellung findet.

Dennoch hat er natürlich alle menschlechen Bedürfnisse und Empfindungen wie wir auch. Er verliebt sich in eine Nachbarin, die er durch ein Fernglas beobachtet. Er folgt ihr – sie arbeitet in einem Bekleidungsgeschäft. Dort etwas zu kaufen, kann er sich nicht leisten, doch wie soll er sie ansprechen. Ein neuer Farbkopierer auf der Arbeit bringt ihn auf eine kriminelle Idee.

Schöne Geschichte, etwas langatmig umgesetzt, obwohl recht spritzig. Das ganze wirkt nicht so richtig „wie aus einem Guss“, ist aber eine schöne Abwechslung zum Hollywood-Kino.

Meine Wertung: ★★★★★★★☆☆☆ 

Nichts ist besser als gar nichts

Kaum ist Jans Freundin weg, mit dem Flieger im Urlaub, stellt er fest, dass sie versehentlich seine Brieftasche mit dem Geld und der Scheckkarte mitgenommen hat. Um an Bares zu kommen, bietet er Reisenden an, sie gegen kleines Entgelt mit seiner Gruppenkarte in die Stadt zu transportieren. Gleich einer der ersten „Kunden“ ist ein waschechter Unternehmensberater, der ihm empfiehlt, aus der Not eine Tugend zu machen und ein Unternehmen als professioneller “freier Reisebegleiter” zu gründen.

Und los geht’s! Jan Peters’ hintergründig ironisch erzählter „Dokumentarfilm“ führt uns in die obskure Welt der Nebenjobs und der abenteuerlichen Geschäftsmodelle. Und das mitten in der Finanzmetropole Frankfurt. Wir begegnen Sorgenvollen und Beladenen, Gleichmütigen, Hoffnungsfrohen und solchen, die voller Mut, Solidarität und Kreativität einen Ausweg aus ihrem Schlamassel suchen. Dabei ist das ganze zwar authentisch abgefilmt, aber eher eine Mockumentary, denn ein Dokumentarfilm. Das ganze ist selbstverständlich fiktional – immerhin macht sich der Regisseur selbst zu Versuchsobjekt.

Eine ausführliche Rezension findet sich auch auf zeit.de.

Andere Meinungen:
e-stuttgart.org
kino-zeit.de
die-anstifter.de
pixlpop.de