Freundschaft plus

Vor Freundschaft plus hatte ich fast ein wenig Angst. Der Trailer war sehr vulgär, gleichzeitig die Filmbeschreibung aber sehr auf Liebesfilm getrimmt. Das sind jetzt beides nicht meine absoluten Faves. Noch dazu der Filmtitel … aber der Originaltitel „No Strings Attached“ ist auch nicht besser.

Es geht um einen Mann (Ashton Kutcher), der eine Frau gut findet (Natalie Portman in ihrer ersten Rolle nach Black Swan), die sich aber nicht binden möchte – und deshalb konstruieren sie sich eine Freundschaft plus Sex. Das geht natürlich wider Erwarten auf Dauer nicht gut.

Btw, Greta Gerwig (Greenberg) spielt als Freundin von Natalie Portman wieder einmal eine Rolle … ich verstehe sie einfach nicht. Das ist gut und super authentisch, mal sehen, wann sie mal eine größere Rolle bekommt.

Meine Wertung: ★★★★★★☆☆☆☆ 

Das Rotkäppchen-Ultimatum

Der erste Independent-CGI-Film war ja angeblich Die Rotkäppchen-Verschwörung, die mit Witz und Charme gängige Märchen-Trickfilm-Klischees veräppelte, und nun folgt also das Sequel. Ein Sequel, das man besser hätte bleiben lassen. Das Rotkäppchen-Ultimatum ist eher nur ein schwacher Abklatsch. Die Gags aus dem ersten Teil funktionieren einfach nicht zum zweiten mal.

Zudem: wenn man den ersten Teil nicht gesehen hat ist man total hilfslos, denn die Charaktere weichen doch sehr stark vom üblichen Bild des Betrachters ab. Irgendwie geht der Film also an beiden Betrachtergruppen etwas vorbei. Insgesamt fand ich ihn nur stellenweise lustig, aber nach den lätzten Reinfällen z.B. mit Sucker Punch, konnte ich damit dann doch ganz gut leben.

Meine Wertung: ★★★★★★☆☆☆☆ 

Planet der Affen: Prevolution

Im Jahr 1968 kam der Science Fiction Planet der Affen mit Charlton Heston in die Kinos. Und ich mag nicht so ganz zu sagen, ob das jetzt wirklich ein bahnbrechendes Ereignis war – ich vermute eher nicht. Eher plump wie da der moralische Zeigefinger erhoben wurde, und die Masken haben auch nicht überzeugt. Und die Story an sich – einfach unglaubwürdig.

Doch nun haben wir 2011 – und nachdem schon 2001 mit Mark Wahlberg und Helena Bonham Parker ein Wiederbelebungsversuch dieses Films angestrengt wurde – und es folgt wie so viele Male in letzter Zeit (Star Trek, Batman, …) ein Prequel. Aber man hört die Kritiken sind gut. Man hat sich Andy Serkis (Gollum in Herr der Ringe, und King Kong in King Kong) geholt und in den Trailer wirken die Affen, wirklich realistisch – das was uns so fasziniert an Menschenaffen, ihre menschliche Art und ihr animalisches, wird von Regisseur Rupert Wyatt gut zum Vorschein gebracht.

Und die Story, nun gut, schon oft gehört irgendwie. 12 Monkeys, Resident Evil und 28 Day Later lassen grüßen. Aber gespannt bin ich trotzdem auf den Film, der morgen in die Kinos kommt.

Ein gutes Jahr

Ein schnulziger Liebesfilm mit 08/15-Story, dazu noch mit Russell Crowe, den ich nun gar nicht mag, und eine Literaturverfilmung: nicht gerade beste Voraussetzungen dafür, dass ich diesen Film mag. Und mögen ist auch zuviel gesagt, aber irgendwie finde ich ihn nicht konmplett schlecht.

Als ein selbstverliebter Londoner Finanzmensch von seinem verstorbenen Onkel ein Chateau in Südfrankreich erbt, in dem er selbst als Kind seine Sommerferien verbrachte, will er es zunächst verkaufen. Doch als er das mittlerweile leicht heruntergekommene Anwesen besichtigt (und seinen Rückflug verpasst), seinen Job verliert und viele nette Menschen kennenlernt, bleibt er einfach dort an diesem Ort seiner Kindheit. Auch wegen einer Frau…

Ja ja, wie gesagt, Schnulzenalarm!

Meine Wertung: ★★★★★★☆☆☆☆ 

Der letzte Tempelritter

Man hat man diesen Film schlechtgeschrieben. Thematisch mit Hexen, Hexenverfolgung und dem guten Tempelritter auf dem Weg von den Kreuzzügen zurück in seine Heimat, klingt das zwar nicht wahnsinnig kreativ, aber auch nicht so schlimm. Der Film ist es trotzdem – es ist einfach einfallslos diese Geschichte zu erzählen, auch wenn man sie auf Titty Twister-gerecht verpackt. Man hat zu jedem Zeitpunkt das Gefühl diese Story schon gesehen zu haben. Vielleicht eine neue Form von Mash-Up, oder sollen wir einfach dankbar für jeden aktuellen Film sein, der kein Prequel oder Sequel ist?

Noch dazu: da möchte man doch wieder den Menschen erschießen, der sich diesen deutschen Filmtitel ausgedacht hat (Original: Season of the Witch), und den der sich den englischen ausgedacht hat mit dazu, der ist nämlich auch blöd und unpassend. Zusammengefasst: auch dieser Film ein Ärgernis.

Meine Wertung: ★★★★★☆☆☆☆☆ 

Super 8

J.J. Abrams, der Macher von Lost, Alias und Cloverfield, sowie Regisseur der neuen Star Treck Reihe, macht einen Film, der sowohl Mysterie als auch und nicht zu letzt Hommage an den (Produzenten) Steven Spielberg und seinen Kultfilm E.T. ist.

Er spielt 1979 und seine Charaktere sind 13 Jahre alt und drehen auf Super 8 einen Zombie-Film, als ihnen etwas Außerirdisches in die Quere kommt. J.J. Abrams war 1979 auch 13 Jahre alt. Niemand versteht es derzeit Mysterie so nah an der Realität zu bauchen und sie mit ihr zu verweben. Dazu gehören auch immer wieder virale Marketing Kampagnen auf höchsten Niveau oder Alternate Reality Games, die offline in der realen Welt vonstatten gehen.

Super 8 selbst scheint die Erwartungen nicht wirklich zu erfüllen. Er ist seit kurzem im Kino und ich hoffe ich komme nächste Woche dazu ihn mir mal anzuschauen. Ich bin jedenfalls sehr gespannt.

Hier schon einige Reviews aus der Blogger-Szene:
fuenf-filmfreunde.de
moviejunkies.de
film-panorama.de

Sucker Punch

Mhpf, habe den Film jetzt gesehen und bin maßlos enttäuscht. Selten so einen Blödsinn gesehen, dabei hatte ich mich doch so gefreut auf die Zombie-Nazis und vor allem auf die Zeppeline, aber irgendeinen roten Faden hätte ich mir schon gewünscht.

Und Selbst-Ironie erlaubt sich der Film auch nur an einer einzigen Stelle zu Beginn des Films. Bis dahin ist auch noch die bruchstückhafte Erzähltechnik gute und hervorzuheben. Danach verliert sich der Film jedoch in der bloßen Hülle seiner selbst.

Meine Wertung: ★★★★★☆☆☆☆☆ 

Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen

Wow, das scheint ein Wahnsinnsfilm zu sein. Thomas Broich jahrelang Bundesligaprofi und deutsche Nationalspieler-Hoffnung, heute Aussteiger und in Australien beschäftigt. Er gab im März ein legendäres Interview im Aktuellen Sportstudio und da ging es auch um den Film.

Er wurde schon als junger Spieler ständig von einem Kamerateam begleitet und die Doku war auch irgendwie geplant, das sie so schonungslos das Profi-Geschäft in der Bundesliga aufdeckt, hätte man zu Beginn sicher nicht sehen können. Irgendwie ist es eine gescheiterte Karriere von Thomas Broich, aber es freut mich, dass er sein Leben mittlerweile zum positiven gewandelt hat.

Der Film läuft seit 28. Juli in deutschen Kinos, wenn auch nur in kleinen. Mal schauen, wo ich ihn sehen kann.


Gran Torino

Clint Eastwood ist ein Fuchs. Als Schuspieler viel zu oft ein harter Kerl, macht er als Regisseur am Ende seiner Karriere einige der einfühlsamsten Filme Hollywoods der letzten Jahre.

Da gehört auch Gran Torino dazu. Ein Fremdenfeindlichkeitsdrama mit all den differenzierten Grautönen, die man sich wünscht. L.A. Crash war das letzte Meisterwerk, dem ähnliches gelang. Ein alternder MAnn ohne Familie umgeben von zugezogenen Asiaten, voller Hass und Selbstsicherheit, lernt die Welt noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen. Denn Probleme, und speziell die mit Bandenkriminalität und Gewalt, die haben auch die Bedroher selbst.

Meine Wertung: ★★★★★★★★★☆ 

Öffne die Augen

Alejandro Amenábar hat mit Eduardo Noriega bereits seinen allerersten Spielfilm Tesis gedreht, und dann folgte 1996 der Film Abre los ojos mit der bezaubernden Penélope Cruz. Eigentlich will ich nicht allzu viel über den Film sagen, denn dann würde man ihm seine Spannungsmomente nehmen, denn Öffne die Augen (wie der Film auf deutsch heißt) lebt von seinen Wendungen und Drehungen.

Der Yuppie César (Eduardo Noriega) hat alles und bekommt alles, was er will. Das ist irgendwie unheimlich.

Alejandro Amenábar entspinnt die Story so gekonnt, dass man im sogleich bat, den Film nocheinmal als Hollywood Produktion zu drehen. Er sagte ab, verkaufte aber die Rechte und der Film wurde als Vanilla Sky mit Tom Cruise und nochmal Penélope Cruz verfilmt. (Dort haben sich die beiden kennen und lieben gelernt.) Er selbst filmte mit dem Geld aus Hollywood 2001 mit Nicole Kidman (sic!) The Others und zuletzt mit Javier Bardem Das Meer in mir.

Wie gesagt, ich kann und will nicht zuviel über diesen Thriller verraten, aber er hat eine klare Empfehlung von mir.

Meine Wertung: ★★★★★★★★★☆