Die Chroniken von Narnia – Der König von Narnia

Da hat man uns aber was untergejubelt. Ich dachte immer, dass das Buch von C.S. Lewis mit dem großartigen Original-Titel The Lion, the Witch and the Wardrobe eine seichte Kindergeschichte ist, die sich leicht an Herr der Ringe und Alice im Wunderland anlehnt.

Das mit dem seicht stimmt zwar, aber ansonsten ist das ganze eine böse Mixtur aus christlich-apologetischer Symbolik und mit äußerster Flachheit gezeichneter Charaktere. Das ist alles so doof, das hätte ich einem irischen Autor kaum zugetraut. Selbst die CGI-Effekte sind zweitklassig.

Finger weg von diesem Unsinn!

Meine Wertung: ★★★★☆☆☆☆☆☆ 

Sommer in Orange

Marcus H. Rosenmüller hat mit Wer früher stirbt ist länger tot einen der tollsten Heimatfilme ever gemacht hat verschlägt es mit seinem neuen Film schon wieder ins Bayern der 80er Jahre. Allerdings bringt er eine ganze Horde 68er mit, die aus Berlin kommen und ein kleines Anwesen geerbt haben.

Die Kommune ist hoch-religiös und – ich würde mal aus heutiger Sicht sagen – in einer sekten-artigen Vereinigung mit einem indischen Guru. Aber das tolle an diesem Film ist die Erzählperspektive, denn Rosenmüller erzählt so wunderschön aus der Perspektive der Kinder, die sich gerne auch an die bayrische Dorfgemeinschaft anpassen würden, und denen spirituelle Erleuchtung eben nicht genug ist.

Noch dazu ist da der Familienkonflikt. Die Mutter von Lili und Fabian ist so sehr mit sich und ihrer Erleuchtung beschäftigt, dass sie die Wunden ihrer Tochter gar nicht mitbekommt. Dabei verurteilt der Film nicht und will auch niemandem etwas böses. Das macht ihn zu einem guten Film.

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆ 

ZDFneo TV Lab: Moviacs

Derzeit läuft ein spannendes Experiment bei ZDFneo. Dort werden zehn neue Fernsehformate getestet und der Zuschauer darf per Online-Voting abstimmen, welches davon umgesetzt werden soll. Das ist bei so prominenten Teilnehmern wie Sarah Kuttner oder Nilz Bokelberg leicht tendenziös – die führen im Voting schon.

Aber spannend ist es allemal zu sehen, dass sich so Leute einem solchen Experiment stellen. Die Shows sind größtenteils schnell und schrill und zielen auf das Publikum zwischen 20 und 40 ab. Und eine Show ist auch über Filme. Deshalb schreibe ich das hier.

Das ganze heißt Moviacs und ist von Nilz Bokelberg und Donnie O’Sullivan. Zu Gast haben sie in der ersten Sendung gleich mal Matthias Schweighöfer und ein Interview mit J.J. Abrams ist auch dabei. Eine tolle Tour de Force.

Also anschauen und voten!!!

Source Code

Ich liebe ja Jake Gyllenhall seit Donnie Darko, und deshalb hab ich mir den Film Source Code mit eher geringen Erwartungen an die Story angeschaut. Der Einstieg in den Plot ist auch etwas hakelig. Der US-Army Pilot Colter Stevens (Jake Gyllenhall) wacht in einem Zug auf und ist offensichtlich nicht er selbst. Er versucht zu verstehen, was vor sich geht und 8 Minuten später fliegt der Zug in einem Terroranschlag in die Luft.

Nun erwacht er in einer Kammer, eine Offizierin erklärt ihm, er sei auf einer Spezialmission. Er könne jeweils 8 Minuten in ein Gedankenabbild eintauchen, das von Opfern des Anschlags aus ihrem Kurzzeitgedächtnis gewonnen wurde. Und schwupps wird er wieder dorthin geschickt … er soll den Täter ausfindig machen, denn der droht mit einem zweiten Anschlag.

Was ein wenig absurd klingt, hat eine ganze Menge erzähltechnischen Charme. Und die Auflösung der eigentlichen und eigentümlichen Umstände, ist am Ende für den Zuschauer zwar nicht überraschend, aber konsequent und auch neu. Mir hat’s sehr gefallen – haarscharf an den 9/10 Punkten vorbei geschrammt.

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆ 

Spanglish

Ok, ist schon ein paar Wochen her, dass ich den Film gesehen habe. Udn ich muss sagen Adam Sandler ist ganz klar einer der limitiertesten Schauspieler in Hollywood – obwohl er einige nette Filme gemacht hat (Punch Drunk Love,50 first Dates). Gerade ersterer ist großartig und die erste ernstzunehmende Rolle die er spielte.

Und doch erwartet man immer eine Komödie, wenn man ihn sieht. Dabei ist Spanglish trotz eines witzigen Trailers eher ein Familiendrama. Die spanisch-sprachige junge alleineriehende Mutter Flor (Paz Vega – Sprich mir ihr, Lucia und der Sex) fängt als Haushaltshilfe bei einer höchst US-amerikanischen Familie an, die sie gerne aufnimmt, aber deren Beziehungskonflikte, die kulturell so weit weg zu sein scheinen, sie auch in ihren BAnn zieht. Langsam beginnt sie die englische Sprache zu lernen. Aber wie schafft sie es ihre kulturelle Identität zu behalten, wo sie doch gerade für Ehemann (Adam Sandler) und seine etwas vollschlanke Tochter sehr viele Sympathien empfindet.

Der Film will zu viel und einige Familiencharaktere fallen entweder hinten runter und werden zu flach konstruiert, aber interessant und manchmal lustig war er schon.

Meine Wertung: ★★★★★★★☆☆☆ 

Super

Was für einen großartigen Cast hat Regisseur James Gunn da für seine Komödie bekommen, die es ganz offensichtlich nicht in die deutschen Kinos geschafft hat. Schade. Ich habe gerade den Trailer gesehen und muss den bei Gelegenheit unbedingt sehen.

Ellen Page und Rainn Wilson kenn sich noch von ihren Dreharbeiten zu Juno. Und nun spielen sie in Super einen gescheiterten Superhelden, der seine Freundin verloren hat und seinen Sidekick. Mit dem Slogan „Shut Up Crime!“ warten sie auf das Verbrechen, um es zu bekämpfen.

Beste Voraussetzungen für einen witzigen Film. Muss ich Angst um die Story haben?

We Need to Talk About Kevin

Tilda Swindon ist eine großartige Schuaspielerin, die allerdings so speziell ist, dass sie sich für wenige Filme und Rollen besetzen lässt. So ähnlich wie Steve Buscemi. Solche Schuspieler machen Filme immer zu etwas besonderes und neigen sehr stark dazu den Fokus auf sich zu lenken.

We need to talk about Kevin könnte der Arthouse Film des Herbstes werden. Regisseurin Lynne Ramsay hat einen verstörenden Film gedreht, über die Mutter eines Sohnes, der einen Amoklauf begeht. Wie kann man als Mutter damit leben? Überall lauert Schuld? Was hätte man tun können? Gibt es überhaupt eine Möglichkeit des Weiterlebens oder an so einem Ereignis zu zerbrechen.

Der Film lief dieses Jahr in Cannes und erntete tolle Kritiken. Wie intensiv der Film ist zeigt dieser Filmtrailer (ACHTUNG: Werdende Eltern bitte nicht anschauen!):

30 Minuten oder weniger

Zombieland-Regisseur Ruben Fleischer mit seinem zweiten Kinofilm. Und schon bei seinem ersten Film war Jesse Eisenberg mit von der Partie, aber nun ist er ja zu einem Star gereift. Nicht zuletzt durch seine überzeugte Darstellung von Marc Zuckerberg in The Social Network.

Jesse Eisenberg spielt einen Pizza-Boten, der gekidnapped und gezwungen wird für ein paar Kleinkriminelle eine Bank auszurauben. Das Ganze ist natürlich eine Gangster-Komödie und nach Zombieland sind meine Erwartungen recht hoch gesteckt.

Der Film ist in den USA gerade recht gut angelaufen, kommt aber in Deutschland erst am 10. November in die Kinos. Da muss ich wohl noch warten. 🙁

Die Mondverschwörung

Was für ein verrückter Film. Den will ich sehen. Verrückte Menschen, die sich irgendwelche Theorien darüber ersinnen, was die Welt im innersten zusammen hält. Witzig.

Gut, ich wollte mich grundsätzlich nicht mehr über Menschen lustig machen, die so blöd sind und keine Erfahrung mit den Medien haben. Aber: wenn diese Menschen damit Geld verdienen, dann mache ich da auch mal eine moralische Ausnahme.

Hanna

Endlich Hanna gesehen. Hat mir gefallen. Klar, das Thema „genetisch verbesserter Super-Soldat, ohne dass er davon weiß“ ist jetzt ein wenig ausgelutscht, aber es wird auf jeden Fall gekonnt variiert. Saoirse Ronan spielt die Hanna, die in der finnischen Wildnis aufwächst, großgezogen von ihrem Vater. Doch als sie erwachsen ist, geht eine einstudierte Verfolgungsjagd los.

Sie wird von einem amerikanischen Geheimdienst verschleppt, kann aber entkommen und muss nun zu einem Treffpunkt mit ihrem Vater nach Deutschland.

Überhaupt spielt dann doch ein Großteil des Films in Deutschland und Europa. Scheint so, als würde der europäische Markt immer wichtiger für Sujets, deren Produktion finanziell auf der Kippe stehen, um ein zweites Vermarktungsstandbein als Argument zu haben. Mir soll’s recht sein, der Akzent der deutsch-sprechenden amerikanischen Schauspieler ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber im Gegensatz zu US-Serien wie Lost oder Fringe wird ja an Original-Schauplätzen gedreht. Super!

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆