Soul Kitchen

Fatih Akin und Adam Bousdoukos haben da zusammen einen Arthouse Film zusammengestellt, der von Drehbuch und von der Mache in nichts den großen Arthouse Filmen aus anderen europäischen Staaten nachsteht. Es ist eine Multi-Kulti-Geschichte, in der ohne Klischees (und diesmal meine ich das auch so) die Geschichte vom etwas einfältigen Zinos erzählt wird, der in einer Hafenbaracke das Restaurant „Soul Kitchen“ betreibt.

Das ist dramatisch und manchmal witzig, herzzerreißend und halsbrecherisch. Besetzt mit zahlreichen türkischen und griechischen Schauspielern, sowie Größen des deutschen Films wie Peter Lohmeyer, Udo Kier und Wotan Wilke Möhring in Nebenrollen. Und ganz nebenbei hat man mal die halbe Crew vom Großstadtrevier inklusive Jan Fedder miteingebunden. Mal wieder ein echter Heimatfilm, da wo man ihn gar nicht erwartet – voller Soul.

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆ 

Superbad

Ich arbeite mich ja durch alle Micheal Cera Filme durch, derer ich habhaft werden kann. Zudem hat mir den Film ein Arbeitskollege empfohlen. Und Regisseur Greg Mottola hat ja später Adventureland gedreht, den ich so toll fand. Zu meiner Überraschung hab ich auch Setz Rogen wieder entdeckt, der ja mit Zack and Miri make a porno einen tollen Film gemacht hat. Der Cast stimmt also schonmal.

Jetzt habe ich natürlich so eine leichte Abneigung gegen Highschool-Filme, weil ich die selbst mal ganz gut fand oder jedenfalls zu viele gesehen habe. Aber Greg Mottola treibt es nicht zu weit. Irgendwie läuft der Film zwar so etwa ab wie auch Hangover – mit viel Alkohol erleben drei typische High School-Loser eine wahnwitzige Nacht – aber trotzdem sind die Figuren noch sympathisch.

Ich befürchte trotzdem, das wird nicht jedem gefallen, und mir ging das Szenario zwischenzeitlich auch mal auf den Senkel, aber amüsiert hab ich mich trotzdem ganz gut

Meine Wertung: ★★★★★★★☆☆☆ 

New Girl

So, der Spiegel schreibt schon zum zweiten Mal lüber die Serie New Girl, die in der nächsten Woche auf Prosieben starten wird. Es muss wohl so eine Art moderenes Friends sein – nur in gut und witzig.

Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt und die ersten Sachen, die ich mir so im Internet angeschaut hab sahen doch wirklich sehr vielversprechend aus. Zooey Deschanel setzt mit ihrer schrulligen Darstellung der Jess, die neu in eine WG einzieht, geradezu zu einem Charme-Flächenbombardement an. Ob das aber mehrere Staffeln trägt. Man wird es sehen.

Ach ja, und Jess singt. ^^

Contagion

Matt Damon, Gwyneth Paltrow, Laurence Fishburne, Jude Law, Kate Winslet – Steven Soderbergh mit einem eigentlich gigantischen Star-Ensemble. Doch der Regisseur hat einen ganz außergewöhnlichen Film gedreht. Eigentlich mit das beste, was ich in letzter Zeit gesehen habe. Und das obwohl das imdb-Rating derzeit mit 6.8 recht niedrig ist.

Beschrieben wird in einem komplexen weltweiten Gesellschaftsbild wie sich die nächste große Epidemie (analog zur spanischen Grippe von 1918) entwickeln wird. Das, was uns mit der Schweine-Vogel-Sonstwas-Grippe immer wieder als Bedrohung dargestellt wird, wird auf einmal sehr plastisch. Und dabei bleibt Soderbergh immer beschreibend und wenig effekthascherisch. Der Über-Realismus ist dabei bedrückend.

Nachtrag aus dem April 2020: Mitten in der Corona-Krise kann man sich den Film nochmal anschauen. Das ist wirklich sehr spannend. Viele Dinge hat Soderbergh gut inszeniert. Einige verwirren, jetzt wo man weiß, wie es wirklich ist. Wie anständig sich Menschen verhalten können auch im Angesicht einer gesundheitlichen Gefahr, die so wenig greifbar ist. Und vielleicht ist Contagion an der ein oder anderen Stelle doch effekthascherisch – auch wenn es kein Outbreak ist.

Meine Wertung: ★★★★★★★★★☆ 

Contagion (2011)
Contagion poster Rating: 6.7/10 (242,071 votes)
Director: Steven Soderbergh
Writer: Scott Z. Burns
Stars: Gwyneth Paltrow, Tien You Chui, Josie Ho, Daria Strokous
Runtime: 106 min
Rated: PG-13
Genre: Action, Drama, Thriller
Released: 09 Sep 2011
Plot: Healthcare professionals, government officials and everyday people find themselves in the midst of a pandemic as the CDC works to find a cure.

Der Hobbit – Eine unerwartete Reise

Juhu, andere mögen sich ja über andere Trailer freuen. Für mich ist der erste Trailer von Herr der Ringe-Nachfolger Der Hobbit schon das erste Weihnachtsgeschenk. Ja, Der (sic!) Hobbit – ohne klein – endlich hat man den Fehler der vor Jahrzehnten in der Erstübersetzung gemacht hat ausgebügelt. Danke dafür.

Außerdem toll: Evangeline Lilly, die nach Lost nie wieder vor der Kamera stehen wollte ist mit dabei. Gut, sie hat einen Charakter abbekommen, der im Buch nicht wirklich vorkommt, aber man wird sehen. Und es gibt wohl auch eine Rahmenhandlung, die es rechtfertigt, dass weitgehend alle Charaktere aus den Herr der Ringe-Teilen auch mit dabei sind. Hach, was bin ich gespannt. Am 14.12.2012 geht’s los.

Hier der Trailer:

Perfekte Mädchen

So, mit der Regisseurin war ich auf der Schule, deshalb ist das hier quasi eine Promo-Filmbesprechung. Die Dokumentation Perfekte Mädchen beschreibt auf intime und unprätentiöse Art und Weise die Welt jugendlicher Balletttänzerinnen.

Die Regisseurin Inga Bremer ist dabei einer 13-jährigen Schülerin eines Ballettinternats und einer 19-jährigen Absolventin einer Ballettschule ganz nahe. Sie verstehen sich als Teil einer Leistungsgesellschaft, als Gewinner, oder aber verzweifeln an einer Jobsuche, die brutal ist und keinen Platz lässt für zwischenmenschliche Beziehungen. Das ist größenteils traurig, ohne dass Inga Bremer auf die Tränendrüse drückt. Eine schöne Dokumentation, die im SWR lief und hoffentlich auch mal wieder wiederholt werden wird.

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆ 

Men In Black 3

Am 24. Mai 2012 kommt ein Film in die Kinos dessen erster Trailer diese Woche meine Facebook-Wall volllaufen ließ. Barry Sonnenfeld, der auch schon die ersten beiden dieser Science Fiction/Comedy-Klassiker abgedreht hat, führt auch dieses mal wieder Regie. Ob das ein Blockbuster-Garant ist? Ich denke schon. Hoffentlich hinkt die Story nicht so arg wie beim zweiten Teil.

Im Trailer (unten) kann man schon sehen, dass Will Smith und Tommy Lee Jones wirken als wären sie kaum gealtert. Erstaunlich, immerhin ist der erste Men in Black schon 1997 in die Kinos gekommen. Mal schauen, ob Men in Black 3 die hohen Erwartungen erfüllen kann. Die wird es sicherlich auch wieder für die Kinokassen geben, denn: Sequels sell!

High Fidelity

Stephen Frears hat sich nicht gewehrt. Zumindest nicht stark genug als die Drehbuchschreiber den Film High Fidelity nach Chicago umschrieben, obwohl der Roman von Nick Hornby doch so britisch war. Schade. Aber ansonsten ist das Ergebnis immer noch ein großartiger Film.

Der selbstverliebte Loser Rob Gordon, der vermeintlich nichts weiter zustande gebracht hat als Besitzer eines Plattenladens zu sein, und mehrere zerbrochene Beziehungen, auf die er zurückblicken kann. John Cusack spielt ihn großartig arschig. Er versteht gar nicht, wenn er seine Ex-Freundin Laura immer wieder aufs Neue hintergeht. Und trotzdem schafft Hornby/Frears, dass nicht zuviel moralische Distanz zwischen Zuschauer und Rob entsteht.

Ich hab den Film 2000 in einer Sneak Preview gesehen. Das war damals also einer meiner wenigen Sneak Glücksgriffe.

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆ 

Sonnenallee

Ein echter Klassiker des deutschen Kinos kommt auf die Online-Plattform Youtube. Delphi Film bringt den Film bis zum 31.12.2011 in voller Länge (mit Werbeunterbrechungen) auf die digitale Heimleinwand.

Dass Leander Haußmann einer meiner Lieblingsregisseure aus Deutschland ist, muss ich niemanden mehr erzählen. Ich empfehle immer die TV-Verfilmung von Kabale und Liebe – großartig. Aber auch Sonnenallee ist ein großartiges Monument des deutschen Pop-Kinos. Und ja er ist verharmlosend (auch im Vergleich zum Buch, das später erschienen ist), er enhält sogar Surreales, wie Thomas Brussig dies auch immer wieder als Element seiner Storys verwendet. Aber mit den Menschen Ostdeutschlands geht der Film – wie ich finde – sehr würdevoll um. Er zeichnet ein menschliches Bild, ja es hat dort auch Menschen gegeben, mit Gefühlen, die denen in Westdeutschland gar nicht so unähnlich gewesen sein sollen, nicht nur Opfer und Täter einer Diktatur.

Also anschauen. Ein Stück filmische Zeitgeschichte.

Meine Wertung: ★★★★★★★★★☆ 

Eraser

Gestern lief einer der schlechtesten Filme im Fernsehen, die ich je im Kino gesehen habe. Und das war keine Sneak damals 1996 oder so, nein ich wurde da von einem Mädchen ins Kino geschleift, die auf Action Filme stand. (Ich glaube aber den fand sie auch nicht so gut.)

NAja, und gestern im Fernsehen … es war nicht wirklich besser als damals. Eine Firma entwickelt überpotente Railguns und will die natürlich an russische Terroristen verkaufen. Anscheinend hat die US Army damals kein Geld gehabt. Und ein skrupelloser Staatsekretär knallt so ziemlich jeden ab, der sich ihn in den Weg stellt oder auch jeden, der sich ihm nicht in den Weg stellt. Nur Arnold Schwarzenegger kann eine Zeugin noch retten, macht sich aber damit zum Ziel des Staatsapparates. Klingt nach ne simplen Story. Ist es auch.

Meine Wertung: ★★★★★☆☆☆☆☆