Archiv der Kategorie: Review

Verschwörung im Berlin-Express

Gerade mal wieder Verschwörung im Berlin-Express geguckt. Kann ich nur empfehlen. Witziger schwedischer Klamauk. Nicht ganz unblutig, immerhin geht es um einen fiesen Hinterhältigen Mord eines ekligen Ehemannes an seiner Frau, aber wer ein bisschen schwarzen Humor abkann, der hat viel Spaß.

Das ganze ist in Schwarz-Weiß gedreht und das Blut ist daher nicht so rot wie sonst. Und deshalb ist der Film zwar immernoch kein Film für die ganze Familie, aber doch auch für eher zart besaitete gut anzuschauen.

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆ 

Pans Labyrinth

Hellboy Regisseur Guillermo del Toro hat mit Pans Labyrinth ein grandioses Meisterwerk geschaffen. Fälschlicherweise wurde der Faun, um den es im Originaltitel noch geht, in einen Pan verwandelt. Für einen Fantasy-begeisterten Menschen werden das ganz andere Assoziationen geweckt. Und alles nur, weil „faun“ im Englischen zu ähnlich einem „fawn“ (Rehkitz) klingt.

Der Film spielt 1944 im faschistischen Spanien und ist anders als die Cinematographie und das Bühnenbild suggerieren mag äußerst brutal und düster. Ein Mädchen flüchtet sich in eine surreale Fantasiewelt und muss dort zahlreiche Aufgaben erfüllen. Die Realität zwischen Partisanenkampf und Gewaltdiktatur ist einfach zu brutal für sie.
Ich hab ihn damals schon im Kino gesehen. Und irgend ein Programmdirektor meinte wohl er würde gut zu Weihnachten passen und packte ihn ins Fernsehprogramm am 1. Weihnachtsfeiertag. Tut er natürlich nicht. Aber er ist trotzdem großartig. Nur halt nichts für schwache Nerven. Viel Blut.

Meine Wertung: ★★★★★★★★★☆ 

Beim ersten Mal

Gerade läuft Beim ersten Mal auf Vox und da spielt Seth Rogen mal wieder den Charakter, den er halt immer spielt. Wie auch bei Zack & Miri make a porno ist der Humor oft weit unter der Gürtellinie. Das ist natürlich an Weihnachten um 15 Uhr nachmittags ganz besonders großartig.

Naja, jedenfalls habe ich eben verdutzt festgestellt, dass Seth Rogen seinen ersten Hollywood-Auftritt in einem meiner Lieblingsfilme hat: Donnie Darko. Mh, kann ich mich gar nicht dran erinnern – muss einer von den College-Jungs gewesen sein.

Beim ersten Mal ist jedenfalls kein grandioser Film über eine ungewollte Schwangerschaft einer Karrierefrau mit einem Loser durch einen One-Night-Stand. Aber immerhin das beste, was an einem Weihnachtsnachmittag im Fernsehen läuft. 🙂

Meine Wertung: ★★★★★★☆☆☆☆ 

Babylon A.D.

Erst seit Pitch Black und Riddick – Die Chroniken eines Kriegers gehören Vin Diesel-Filme für mich zu einer Art Pflichtlektüre des Hollywoodkinos. Viel Effekt, wenig Story, dafür aber in stimmiger Atmosphäre.

Das gilt auch für Babylon A.D., der an den Kinokassen großartig floppte und seiner Produktionsfirma über 50 Millionen Dollar minus hinterließ. Vin Diesel bringt eine junge Frau, die zuvor behütet in einem Kloster aufwuchs, durch die russische Hölle auf Erden bis ist Hochsicherheits-Wohlstandsland USA, im Auftrag einer pseudo-religiösen Sekte. Damit ist schon fast alles gesagt. Ein Schuss Mystik ist natürlich auch dabei, denn die junge Frau „Aurora“ (Mélanie Thierry), hat einige enorme Fähigkeiten.

Der Film wurde wohl auch von Franzosen mitfinanziert und so spielt Gérard Depardieu in einer Nebenrolle den russischen Mafiaboss Gorsky. Man kann nur hoffen, dass Depardieu nicht auch persönlich Geld in diesen Film gesteckt hat. 🙂

Meine Wertung: ★★★★★★★☆☆☆ 

Ich – Einfach unverbesserlich

So, jetzt hab ich diesen mit einer leicht nervigen Vorschau versehenen Animationsfilm auch mal angeschaut. Der ist ja mit viel Lorbeeren aus Kritikerreihen bedacht worden. Und klar, das ganze soll süß sein, und das ist es auch phasenweise.

Allerdings finde ich die Charakter nicht annähernd so ausgefeilt und tief, wie das bei ähnlichen Filmen ist. Der Bösewicht Gru will den Mond stehlen, aber ein viel jüngerer und agilerer Bösewicht namens Victor ist ihm einfach immer einen Schritt voraus. Nur drei kleine Waisenkinder, die Plätzchen verkaufen, können ihm helfen. Aus dem Bösewicht wird natürlich im Laufe des Film ein fürsorglicher Vater. Bemerkenswert: Das mittlere Waisenkind hat überhaupt keine Charaktereigenschaften. Sieht man auch selten.

Trotzdem kurzweilig und die knappen 90 Minuten sind auch nicht zu kurz angesetzt.

Meine Wertung: ★★★★★★☆☆☆☆ 

Harry Potter und der Feuerkelch

Und der nächste Harry Potter Film im Review. Die Blu-Ray-Box hat sich auf jeden Fall gelohnt. 🙂

Harry Potter und der Feuerkelch kam 2005 raus – also vor 5 Jahren. Und ich nehm das jetzt mal als symptomatisch, dass ich mich an so gut wie nichts aus diesem Film erinnern konnte. Als wäre er belanglos. Dabei ist er das für die Story keinesfalls. Die Totesser proben einen ersten Aufstand und Lord Voldemort (der großartige Ralph Fiennes) hat seinen ersten wirklichen Auftritt. Geblieben ist dennoch nicht viel. Regisseur Mike Newell hat einfach nicht viel falsch, aber auch nichts so richtig richtig gemacht.

So bleibt das Fazit: Muss man gesehen haben, wenn man die anderen 7 auch sehen will.

Meine Wertung: ★★★★★★★☆☆☆ 

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (1)

Ich hab es ja schon erwähnt letzte Woche waren wir in Harry Potter und die Heiligtümer des Todes. David Yates durfte sich erneut dem guten alten Harry Potter annehmen. Mittlerweile hat sich ja auch ein ganzes Star Ensemble in die Harry Potter Filme eingeschlichen. Es gibt ja kaum einen britischen Schauspieler, der es da nicht rein geschafft hat – außer vielleicht Hugh Grant. 🙂

Es wurde ja schon viel geschrieben über die Tatsache, dass man zwei Filme aus dem letzten Harry Potter-Band gemacht hat. Aber ich finde es wichtig zu betonen, dass dies nicht ausschließlich aus Abzockerei und vor dem Hintergrund, dass J.K. Rowling wohl tatsächlich keinen weiteren Band mehr schreibt, geschehen ist. Es macht auch aus ästhetischer Sicht durchaus Sinn. Ich – als nicht Leser – fand den Film sehr gelungen, auch die lange Camping-Zeit und ihre Ödnis wurde gut umgesetzt. Das ist schwierig. Und der Makel, den alle ersten Teile haben, dass es zu keinem befriedigenden Abschluss kommt, wurde in meinem Empfinden deutlich übertrumpft durch das Gefühl eine „runde Sache“ gesehen zu haben.

Na, da werde ich mir den letzten Teil wohl auch noch ansehen müssen. Spannende Randnotiz: der Film wurde noch ausschließlich in 2D gedreht – das wird teuer den noch zu rendern, wird aber bestimmt passieren. Spätestens zu Weihnachten 2013, wenn sich dann auch viele Menschen mit 3D-Fernsehern beschenken. 🙂

Meine Wertung: ★★★★★★★★★☆ 

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Am Wochenende habe ich mir nochmal den dritten Teil von Harry Potter angeguckt, nachdem wir letzte Woche im ersten siebten Teil im Kino waren. Und es gilt ja als Common Sense, dass der dritte Harry Potter der erste ist, der cineastisch wertvoll ist. Das hat Alfonso Cuarón tatsächlich ganz gut hinbekommen. Irgendwie scheint er dem Kontrollwahn von J.K. Rowling entkommen zu sein.

Die Geschichte um den Gefangenen von Askaban, Sirius Black, und um Werwölfe und Animagi. Das sind Black Stories, die die Welt sehen will. Auch wenn die Charaktere immer mal wieder schlecht motiviert sind, ist das doch vorerst der Höhepunkt der Harry Potter Saga – Daniel Radcliffe spielt erstmals akzeptabel, Rupert Grint muss nicht so häufig sein Jammer-Gesicht aufsetzen, und Emma Watson zeigt, dass sie die talentierteste im Dreierbunde ist.

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆ 

Deutschland 09 – 13 kurze Filme zur Lage der Nation

Es gibt wohl wenig deutsche Filme, die mit so großem Anspruch gedreht werden und beim Feulliton so derart durchgefallen sind wie Deutschland 09. Katastrophal waren die Kritiken, geradezu vernichtend. Weil der Film mit den 13 Episoden sich nicht einordnen lassen will, ein Experiment geblieben ist. 13 Regisseure sind der Star, jeder dreht einen 9-minütigen Kurzfilm, ohne Zusammenhang mit den anderen. Es eint allein das Thema: Deutschland im Jahr 2009.

Es ist zudem das letzte Lebenszeichen vom österreicher Hans Weingartner. Einem meiner Lieblingsregisseure seit seinem ersten Langfilm Das weiße Rauschen (Die fetten Jahre sind vorbei, Free Rainer), in dem er es schafft, dass selbst Daniel Brühl eine spannende Figur mimt. Zu Deutschland 09 hat er die wohl beste Episode beigesteuert. Er zeichnet die unfassbaren Ermittlungen gegen Andrej Holm, weil er angeblich Mitglied einer Terrorzelle sein soll. Der Verdacht beruht allein auf Informationen die das BKA gegooglet hat!!! Die ganze Geschichte ist authentisch, man hat im Vorgeworfen zugang zu Bibliotheken zu haben(!) – er war wissenschaftlicher Angestellter an einer Universität – und man hat ca. 4.000 Personen observiert wie zu guten alten Stasi Zeiten. Bedrückend, in nur 9 Minuten geschildert. So ist Deutschland 09.

Meine Wertung: ★★★★★★★☆☆☆ 

Siehe auch:
annalist.noblogs.org

8 Blickwinkel

8 Blickwinkel hält genau das nicht, was der Titel eigentlich verspricht: 8 subjektive Stories eines Ereignisses – Pustekuchen. Eigentlich ist es nur die Kamera die jeweils andere Personen zur gleichen Zeit an leicht anderen Orten begleitet. Das ist wenig. Dabei ist die Grundidee noch erkennbar.

Medienkritik am klassischen sich selbst zensierenden und beschränkenden Fernsehjournalismus, ein Hoch auf die Subjektivität. Wie man das dann mit minutenlangen Verfolgungsjagden, die ich vielleicht mit 15 noch toll gefunden hätte so derart kaputt machen kann, fraglich.

Angucken kann man sich ihn trotzdem wie ich finde. Auch wenn 90 Minuten nicht annähernd reichen um 8 Blickwinkel angemessen tiefgründig zu erzählen.

Meine Wertung: ★★★★★★☆☆☆☆