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Alles, was wir geben mussten

Wie schon bei Die kommenden Tage muss ich sagen, ich liebe subtile Science-Fiction. Nicht zuletzt das grandiose Gattaca hat da Maßstäbe gesetzt. Ich habe jetzt neulich den Trailer gesehen und der war schön. Britisch, zurückgenommen.

Die Story ist bekannt. Zuletzt war unter dem Titel The Island ähnliches im Kino zu sehen. Und die Dreiecksgeschichte erinnert auch ein wenig an angesprochenen Gattaca. Zudem ist Carey Mulligan, die ich aus Doctor Who kenne und die erneut wie in Stolz & Vorurteil an der Seite von Keira Knightley spielt, natürlich niedlich, und Andrew Garfield hat in The Social Network eigentlich ziemlich überzeugt (und auch schon bei Doctor Who mitgespielt).

Worum es genau geht? Um Liebe und Genetik – und ansonsten bleibt der Trailer Gottseidank im Vagen. Für Regisseur Mark Romanek ist dies nach zahlreichen Musikvideos der zweite Langfilm nach The Social Network. In Deutschland kommt der Film am 31.03.11 in die Kinos.

Immer Drama um Tamara

Neulich im Kino – ein Film, dessen Namen man eigentlich erstmal vergessen sollte. Welche Erwartungen weckt dieser Titel: Immer Drama um Tamara. Slapstick?

Dabei trägt das ganze im Original eigentlich nur den Namen von Ein Quantum Trost Bond-Girl Gemma Arterton Filmfigur Tamara Drewe. Das ist zwar ebenso nichtssagend, aber es hält nicht ganz so viele Kinogänger vom Besuch des Filmes ab, der ganz ordentlich und witzig von Irrungen und Wirrungen in der englischen Provinz handelt. Nett anzusehen, Arterton ist verdammt hübsch, die Story um ihre vielen Männergeschichten, ein paar Schriftsteller und zwei gelangweilte Schulmädchen holpert mehr so vor sich hin. Aber man fühlt sich doch unterhalten. Und das soll es doch auch sein.

Rein handwerklich hätte ich mir von Regisseur Stephen Frears (High Fidelity, The Queen) allerdings mehr erwartet.

Meine Wertung: ★★★★★★☆☆☆☆ 

Black Swan

Mit einer Wahnsinns-IMDB-Wertung von 8.6 geht dieser Film ins Rennen um die Oscars. Man glaubt ja nicht, dass ein Ballet-Tänzer-Thriller so einen Eindruck auf ein Massenpublikum machen kann, aber der Trailer ist gigantisch.

Am 20. Januar kommt der Film hierzulande in die Kinos. Bin gespannt, ob er auch hier überzeugen kann. Darren Aronofsky hat ja zuvor mit Requiem for a Dream einen Arthouse Klassiker und mit The Wrestler einen Film über alle Genregrenzen hinweg arrangiert. Das sind natürlich keine schlechten Voraussetzungen und der Film wurde auch gleich als bestes Drama für die Golden Gloges nominiert und auch Natalie Portman ist für ihre Hauptrolle nominiert worden.

Reservoir Dogs

Was mussten meine schwachen Augen neulich im Nacht-Programm eines öffentlich-rechtlichen Dritten Programmes sehen – bzw. „müssen“ ist eigentlich das falsche Wort. Da lief mal eben so ein Reservoir Dogs. Nicht schlecht wenn man solche Filme im Archiv verrotten lassen kann, um sie dann unvermittelt aus dem Hut zu zaubern.

Der erste Film von Quentin Tarentino ist zwar blutig und gemein, aber dennoch ein Meisterwerk. Die IMDB führt ihn unter den Top 100 Filmen. Steve Buscemi erlebt seinen Durchbruch als Schauspieler. Einfach toll, was dort produziert wurde. Eine verwinkelte Gangstermilieustudie. Ach Studie ist zuviel gesagt – es geht bei Tarantino halt dann doch eher um die Wurst. Und verwinkelter ist sicherlich auch Pulp Fiction, in dem Tarantino 2 Jahre später Regie führte. Großes Kino!

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆ 

Das weisse Band – Eine deutsche Kindergeschichte

Endlich bin ich dazu gekommen, den neusten deutsch-sprachigen Oscar-Preisträger mal näher zu begutachten. Und ich bin begeistert: Hier stimmt einfach alles.

Komposition in Schwarz-weiß mit profaner butaler Bildsprache, gediegenes Erzähltempo, in ein enges Korsett gezwängte Schauspieler, die ihre Sache wirklich extrem gut machen und eine Geschichte, die verwirrend ist, weil man sie nie so recht verstehen, in unsere emotionale Weltsicht übertragen kann. Der großartige Michael Haneke (Benny’s Video, Funny Games, Der siebente Kontinent, Wolfzeit) inszeniert ein protestantisches Dorf in seinen archaisch-chauvinistischen Herrschaftsstrukturen kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges in nüchterner Klarheit.

Ohne dass der Film oberflächlich übergewalttätig daher kommt, zeigt er eine Brutalität der Vorweltkriegsgesellschaft, die stets und bis aufs äußerste kaschiert wird. Niemanden der Charaktere trifft dann dem entsprechend am Ende des Films der Ausbruch des ersten Weltkriegs so wirklich. Schlimmer kann es nicht werden und jeder hofft auf Veränderung.

Die Erzählperspektive aus dem Off ist übrigens auch ein geschickter Schachzug. Der nahezu sanftmütige wenn auch nicht allzu intellektuelle Lehrer berichtet, ohne überall dabei gewesen zu sein. So wirkt das ganze im Nachhinein wie ein hilfloser Erklärungsversuche. Wie es alles so dazu kommen konnte, mit den Kriegen und der Diktatur in Deutschland.

Meine Wertung: ★★★★★★★★★★ 

Paul

Am 14. April 2011 kommt ein weiterer Film in die deutschen Kinos, der ein wenig am Filmtitel spart. Paul ist ein Alien und das ganze ist eine Komödie. Mit dabei – wiedermal – Seth Rogen, als Stimme des natürlich animierten Paul-Aliens. Und auch Sigourney Weaver findet sich in diesem Alien-Klamauk wieder.

Das Niveau sollte nicht allzu hoch sein, wie der Trailer zeigt. Mit Superbad und Adventureland hat Regisseur Greg Mottola aber schon zwei Kassenschlager-Komödien an den Start gebracht. Kann also durchaus ein Überraschungserfolg werden.

Hanna

Joe Wright, der Regisseur von Abbitte macht eine 16-Jährige (Saoirse Ronan) zur Hauptdarstellerin seines neuen Actionfilms. Kein schlechter Start gleich noch den Charakternamen als Filmtitel mitzubekommen. Es gibt auch Gerüchte, dass Ronan, die ich bisher nur in einer Nebenrolle in City of Ember gesehen hab, auch in Der kleine Hobbit spielen könnte, und zwar Itaril.

Doch in Hanna wird Ronan zur Killermaschine. Ich hab nicht so ganz verstanden wieso, aber der Trailer zeigt das, was ein Trailer zeigen muss. Ein hübsches Mädchen im Eis. Super! Und ab 26. Mai 2011 in den deutschen Kinos.

Verschwörung im Berlin-Express

Gerade mal wieder Verschwörung im Berlin-Express geguckt. Kann ich nur empfehlen. Witziger schwedischer Klamauk. Nicht ganz unblutig, immerhin geht es um einen fiesen Hinterhältigen Mord eines ekligen Ehemannes an seiner Frau, aber wer ein bisschen schwarzen Humor abkann, der hat viel Spaß.

Das ganze ist in Schwarz-Weiß gedreht und das Blut ist daher nicht so rot wie sonst. Und deshalb ist der Film zwar immernoch kein Film für die ganze Familie, aber doch auch für eher zart besaitete gut anzuschauen.

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆ 

Wickie und die starken Männer

Michael Bully Herbig und sein Film Wickie und die starken Männer. Was soll man dazu sagen? Gut gemeint vielleicht.

Ich glaube auch, dass es gar nicht so einfach ist, den Kinoerfolge von Der Schuh des Manitu und (T)Raumschiff Surprise – Periode 1 auch nur annähernd zu wiederholen. Auch Lissi und der wilde Kaiser war ja schon eher schwach auf der Brust. Nicht falsch verstehen: wir haben gelacht. Aber die Story war recht dünn und man hat den Laiendarstellern (Bully hat das Casting als Pro7-Serie arrangiert) eben die fehlende Erfahrung angemerkt.

Dabei wimmelte es von Prominenz in Neben- und Statistenrollen: Hannah Herzsprung, Nora Tschirner, Günther Kaufmann, Christoph Maria Herbst, Herbert Feuerstein, Jürgen Vogel und Michael Herbig selbst. Das ist schon ein Pfund! An die Zeichentrickfilme von Wickie kommt das ganze nicht im Ansatz ran.

Meine Wertung: ★★★★★★☆☆☆☆ 

Pans Labyrinth

Hellboy Regisseur Guillermo del Toro hat mit Pans Labyrinth ein grandioses Meisterwerk geschaffen. Fälschlicherweise wurde der Faun, um den es im Originaltitel noch geht, in einen Pan verwandelt. Für einen Fantasy-begeisterten Menschen werden das ganz andere Assoziationen geweckt. Und alles nur, weil „faun“ im Englischen zu ähnlich einem „fawn“ (Rehkitz) klingt.

Der Film spielt 1944 im faschistischen Spanien und ist anders als die Cinematographie und das Bühnenbild suggerieren mag äußerst brutal und düster. Ein Mädchen flüchtet sich in eine surreale Fantasiewelt und muss dort zahlreiche Aufgaben erfüllen. Die Realität zwischen Partisanenkampf und Gewaltdiktatur ist einfach zu brutal für sie.
Ich hab ihn damals schon im Kino gesehen. Und irgend ein Programmdirektor meinte wohl er würde gut zu Weihnachten passen und packte ihn ins Fernsehprogramm am 1. Weihnachtsfeiertag. Tut er natürlich nicht. Aber er ist trotzdem großartig. Nur halt nichts für schwache Nerven. Viel Blut.

Meine Wertung: ★★★★★★★★★☆