Archiv für den Monat: November 2010

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (1)

Ich hab es ja schon erwähnt letzte Woche waren wir in Harry Potter und die Heiligtümer des Todes. David Yates durfte sich erneut dem guten alten Harry Potter annehmen. Mittlerweile hat sich ja auch ein ganzes Star Ensemble in die Harry Potter Filme eingeschlichen. Es gibt ja kaum einen britischen Schauspieler, der es da nicht rein geschafft hat – außer vielleicht Hugh Grant. 🙂

Es wurde ja schon viel geschrieben über die Tatsache, dass man zwei Filme aus dem letzten Harry Potter-Band gemacht hat. Aber ich finde es wichtig zu betonen, dass dies nicht ausschließlich aus Abzockerei und vor dem Hintergrund, dass J.K. Rowling wohl tatsächlich keinen weiteren Band mehr schreibt, geschehen ist. Es macht auch aus ästhetischer Sicht durchaus Sinn. Ich – als nicht Leser – fand den Film sehr gelungen, auch die lange Camping-Zeit und ihre Ödnis wurde gut umgesetzt. Das ist schwierig. Und der Makel, den alle ersten Teile haben, dass es zu keinem befriedigenden Abschluss kommt, wurde in meinem Empfinden deutlich übertrumpft durch das Gefühl eine „runde Sache“ gesehen zu haben.

Na, da werde ich mir den letzten Teil wohl auch noch ansehen müssen. Spannende Randnotiz: der Film wurde noch ausschließlich in 2D gedreht – das wird teuer den noch zu rendern, wird aber bestimmt passieren. Spätestens zu Weihnachten 2013, wenn sich dann auch viele Menschen mit 3D-Fernsehern beschenken. 🙂

Meine Wertung: ★★★★★★★★★☆ 

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Am Wochenende habe ich mir nochmal den dritten Teil von Harry Potter angeguckt, nachdem wir letzte Woche im ersten siebten Teil im Kino waren. Und es gilt ja als Common Sense, dass der dritte Harry Potter der erste ist, der cineastisch wertvoll ist. Das hat Alfonso Cuarón tatsächlich ganz gut hinbekommen. Irgendwie scheint er dem Kontrollwahn von J.K. Rowling entkommen zu sein.

Die Geschichte um den Gefangenen von Askaban, Sirius Black, und um Werwölfe und Animagi. Das sind Black Stories, die die Welt sehen will. Auch wenn die Charaktere immer mal wieder schlecht motiviert sind, ist das doch vorerst der Höhepunkt der Harry Potter Saga – Daniel Radcliffe spielt erstmals akzeptabel, Rupert Grint muss nicht so häufig sein Jammer-Gesicht aufsetzen, und Emma Watson zeigt, dass sie die talentierteste im Dreierbunde ist.

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆ 

Neue Vahr Süd

Nach Herr Lehmann schrieb der Autor und Musiker Sven Regener das zweite Buch über Frank Lehmann und sein Laissez-faire. Allerdings war Herr Lehmann der dritte Teil einer Trilogie und Neue Vahr Süd sollte der erste Teil sein. Und die Neue Vahr befindet sich nicht in Berlin sondern eben in dem beschaulichen Bremen, wo sich der 18-jährige Frank mit ganz anderen Problemen konfrontiert sieht als der 30-jährige in Berlin.

Nun ist der erste Teil von Detlev Buck großartig verfilmt worden mit ein wirklich tollen Christian Ulmen. Und der zweite Teil kommt am Mittwoch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zur besten Sendezeit als Fernsehfilm daher. Ich bin mal sehr gespannt, wie das unwirklich Hin-und-Her des Buches von der Kaserne (Frank hat vergessen zu verweigern) und den K-Gruppen der frühen 80er Jahre, umgesetzt werden konnte. Außer Miriam Stein, die ja zuletzt in Goethe! zu sehen war, ist mir vom Cast niemand sehr geläufig. Ein Interview mit der Regiesseurin Hermine Huntgeburth gibt es in der taz.

The Green Hornet

Wenn Michel Gondry einen Film dreht, dann will man da dabei sein. Er ist einer der ganz großen Bildermacher. Das hat er in unzähligen unfassbaren Musikvideos und Werbefilmen gezeigt und auch bei Vergiss mein nicht. Dass er auch Komödien machen kann zeigte er in Abgedreht (mit Mos Def). Und nun also The Green Hornet mit allseits präsenten Seth Rogen.

Der wir ein Superhero und will die Welt retten und seine Gadgets sind garantiert cooler, als des nächsten James Bond Films. Da leg ich meine Hand für ins Feuer. Und mit Cameron Diaz und Christoph Waltz schaffen es wieder mal zwei Schauspieler zusammen auf eine Leinwand, von denen ich es nie im Leben erwartet hätte.

Ob man das ganze jedoch in 3D sehen muss, ich weiß es nicht. Der Film kommt jedenfalls im Januar und das ist der aktuelle Trailer:

Gasland

In den USA und Kanada gibt es viele Ressourcen. Auch welche die erst seit kurzem überhaupt erst abgebaut werden. Da gibt es zum Beispiel die Ölsände in Kanada oder eben auch erstaunlich Gasvorkommen, die nur kurz unter der Erde liegen und seit neustem abgebaut werden. Mit krassen Folgen für die Umwelt und die Menschen, die in ihr leben.

Dies will der Dokumentarfilm Gasland ins Bewusstsein rücken. Und weil er so erstaunlich eindrucksvoll (der Amerikaner würde jetzt shocking sagen) ist, wurde er gerade auf die Short List für den Oscar als bester Dokumentarfilm gesetzt.
Krass vor allem die Situation, die ihr auch im Trailer findet, als ein Anwohner das Wasser aus seinem Wasserhahn anzündet und eine Stichflamme entsteht.

True Grit

True Grit ist der neuste Film der Coen-Brüder (Joel und Ethan) und er startet am 13.1.2011 in Deutschland. Klassischer Weise haben sich die Coen-Brüder ja immer einen Genre-Film gesucht und ihn modern und mit ihrem ganz eigenen Charme umgesetzt. Ich bin gespannt, ob es ihnen auch diesmal gelingt.

Es ist ein Western geworden. Die junge Schauspielerin Hailee Steinfeld spielt eine 14-Jährige, die den Mörder ihres Vaters Tom Chaney (Josh Brolin) finden will. Helfen soll ihr der tougheste Mann, den sie finden kann,
Marshal Reuben J. Cogburn (Jeff Bridges). Ein Mann mit zweifelhaften Charakter, aber guten Drinking Skills. Und dann begleitet sie noch der mysteriöse Ranger LaBoeuf (Matt Damon) …

Gute Schauspieler, tolle Regisseure.

Plug & Pray

Ein Dokumentarfilm über die Menschwerdung der Technik ist natürlich angesichts der uns schon heute umgebenden Science Fiction Technik nicht allzu originell. Dennoch, gerade die Menschwerdung und die sozialen Implikationen, die – und da war die Literatur mal wieder voraus – schon Stanislaw Lem mit seinen Andoiden Manifest I, Robot proklamierte. Und was gab es nicht für tolle Filme unter diesem Aspekt – z.B. Ridley Scotts Blade Runner (nur echt im Director’s Cut).

Ich denke, der verrückte Professor Frankenstein kann heutzutage schon ein netter Inhalt eines Dokumentarfilms sein.

Battle: Los Angeles

Yeah, mehr Science Fiction Endzeit Filme. Schon mal doppelt, wenn sie mit Michelle Rodriguez sind.

Gut im Trailer erkennt man noch nicht viel, aber die Cinematografie der durch die Atmosphäre dringenden schräg einschlagenden Geschosse(?), die noch in der Luft detonieren(?), finde ich schonmal wirklich klasse. Den Titel haben sie sich zwar vom dritten Rage against the machine Album geklaut, aber auch das sei geschenkt.

Ach ja, und der Trailer erinnert mit seiner Musik so ein wenig an den ersten Trailer von The Social Network. Aber Film-Marketing ist eben wohl doch gleich Film-Marketing. Achja, und es gibt noch einen zweiten, nicht einbettbaren Trailer hier.

Siehe auch:
blackfear.de

Einfach zu haben

Dieser Film wird die junge Emma Stone (Zombieland, Superbad)berühmt machen. Einfach zu haben bringt ihre jugendliche Heldin und deren Pubertätsprobleme an Licht. Amerika ist zu prüde, um zu pubertieren. Und weil sie nciht zugeben will, dass sie ein ganz normales langweiliges HighSchool-Leben führt, erfindet sie also Dates und wird durch ihre vermeintliche Freizügigkeit erst zum gefeierten Star, dann zur berüchtigten Schlampe.

Das ist alles natürlich nicht sonderlich glaubwürdig. Schon allein Emma Stone, die die gleichzeitig schöne, aber angeblich total unauffällige Olive spielt. Ich meine: hey, unauffällige Schönheit ist wohl eher was anderes. Aber das hat Hollywood sowieso noch nicht begriffen.

Dennoch, es ist einfach ein charmanter Film mit viel Wortwitz, auf den ich mich freue. Übrigens schmückt man sich auch gerne mit den Lorbeeren anderer – anders kann ich mir den Film-Song aus Juno im Trailer nicht erklären.

Siehe auch:
spiegel.de
kinofilmer.de

Deutschland 09 – 13 kurze Filme zur Lage der Nation

Es gibt wohl wenig deutsche Filme, die mit so großem Anspruch gedreht werden und beim Feulliton so derart durchgefallen sind wie Deutschland 09. Katastrophal waren die Kritiken, geradezu vernichtend. Weil der Film mit den 13 Episoden sich nicht einordnen lassen will, ein Experiment geblieben ist. 13 Regisseure sind der Star, jeder dreht einen 9-minütigen Kurzfilm, ohne Zusammenhang mit den anderen. Es eint allein das Thema: Deutschland im Jahr 2009.

Es ist zudem das letzte Lebenszeichen vom österreicher Hans Weingartner. Einem meiner Lieblingsregisseure seit seinem ersten Langfilm Das weiße Rauschen (Die fetten Jahre sind vorbei, Free Rainer), in dem er es schafft, dass selbst Daniel Brühl eine spannende Figur mimt. Zu Deutschland 09 hat er die wohl beste Episode beigesteuert. Er zeichnet die unfassbaren Ermittlungen gegen Andrej Holm, weil er angeblich Mitglied einer Terrorzelle sein soll. Der Verdacht beruht allein auf Informationen die das BKA gegooglet hat!!! Die ganze Geschichte ist authentisch, man hat im Vorgeworfen zugang zu Bibliotheken zu haben(!) – er war wissenschaftlicher Angestellter an einer Universität – und man hat ca. 4.000 Personen observiert wie zu guten alten Stasi Zeiten. Bedrückend, in nur 9 Minuten geschildert. So ist Deutschland 09.

Meine Wertung: ★★★★★★★☆☆☆ 

Siehe auch:
annalist.noblogs.org